Zu "Muss die deutsche Sprache gerettet werden?" in WELT am SONNTAG vom 11. Februar über ein von Politikern gefordertes Sprachschutzgesetz Die Art und Weise, wie in Ihrer Zeitung von so genannten Sach- verständigen (vor allem auf der "Ja"-Seite) Sprache, Rechtschrei- bung, Soziologie und eigene Ideo- logie in einen Topf geworfen wer- den, ist unerträglich. Ich würde diesen Herren eine der erhellenden, wissenschaftlich fundierten Lehrver- anstaltungen bei Hartwig Franke am Institut für allgemeine Sprach- wissenschaft an der Uni Münster ans Herz legen. Robert Memerung
48147 Münster Was nützt eine saubere deutsche Sprache, wenn von Jahr zu Jahr immer weniger Menschen in Deutschland "deutsch" sprechen? Dietmar Vespermann
46119 Oberhausen Ich begrüße den Vorstoß der Poli- tik, unsere Sprache zu schützen. Dieser Schutz muss sich aber auch auf die unselige Recht- schreibreform erstrecken. Karin Kahlert
22147 Hamburg |
"Überfremdung", "Sprachschutz- gesetz" und so weiter. Es ist schon beeindruckend, wie hier Rassismus durch die Hintertür sichtbar wird. Rüdiger Stobbe
52076 Aachen Der Verein Deutsche Sprache ist erfreut über die öffentliche Sym- pathie der politischen Parteien. Also haben sich unsere bisherigen Bemühungen für unsere Sprache doch gelohnt. Wir stellen fest, dass eine zunehmende Zahl von Menschen, selbst Nichtdeutschen, sich uns anschließt. Wir sind keine Puristen. Franz Karl Burgmer
Verein Deutsche Sprache e V. 51429 Bergisch-Gladbach Der zu beobachtende Sprach- Imperialismus führt meines Er- achtens zu einer neuen Spaltung der Nation. In der ehemaligen DDR, wo die wenigsten Bürger Englisch gelernt haben, wird durch die Verhunzung des Deut- schen von westlicher Seite eine neue "Sprach-Mauer" durch Wirt- schaft und Werbung errichtet. Was soll denn die alte Witwe Niedergesäß in Uecker-Randow an der polnischen Grenze zum Beispiel mit dem Imponiergefasel wie "The Future. Together Now!" einer großen deutschen Versiche- rung anfangen? Rolf B. Sievers
18292 Krakow am See |
Englisch ist nun einmal die Ver- kehrssprache, in der die Völker dieser Erde sich heute unterhalten können. Für 341 Millionen Men- schen ist Englisch die Mutter- sprache, für weitere 300 Millio- nen ist es die fließend beherrschte Zweitsprache. Anstatt gegen das Eindringen des Englischen zu opponieren, muss mehr getan werden, damit sich diese Sprache auch beim Durchschnittsbürger festsetzt. Michael Peters
21244 Buchholz Zu Panik besteht kein Anlass. Dass unsere Umgangssprache zu- nehmend mit Anglizismen durch- setzt wird, ist wohl dem ober- flächlichen, kurzlebigen Zeitgeist anzulasten. Arnold Haars
31171 Nordstemmen Gesetze zur Vermeidung der Sprachverhunzung wirken lä- cherlich und helfen nicht viel. Man sollte die Selbstreinigung einer lebenden Sprache nicht unterschätzen. Wer benutzt denn heute noch Worte wie "Trottoir" oder "echauffieren"? Gernot Bauer 34369 Hofgeismar
Welt am Sonntag |