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Vraag 20

Die Initialzündung

Das Gratis-Studium steht auf dem Prüfstand

Der Kompromiss der Kultusminister zum Thema   verdrehen die Experten schon jetzt die Augen.
Studiengebühren ist nicht der große Wurf - jedenfallsIn der Praxis wird es wohl darauf hinauslaufen, dass
nicht in dem Sinne, wie er jetzt „verkauft“ wird. „Dassich Studiengebühren auf der Basis der [id:20639] auf lange
Erststudium bleibt gebührenfrei“, tönt man. Doch auchSicht durchsetzen werden. Sie sind leichter zu berechnen.
ohne den geplanten Staatsvertrag hätte es so bald keinAuch Länder, die Gebühren aller Art jetzt noch
Bundesland gewagt, aus der geltenden Praxiskritisch gegenüberstehen, werden ihre Haltung
auszuscheren und - sozusagen von null auf hundert - abspätestens dann [id:20640] , wenn die Langzeitstudenten
dem ersten Semester zur Kasse zu bitten.aus anderen Bundesländern an ihre Universitäten
„Keine [id:20635] bis zum ersten berufsqualifizierendenströmen.
Abschluss“, wird getrommelt. Doch genau genommenAber Staatsvertrag hin oder her: Das Thema [id:20641]
ist das gar nicht wahr, auch wenn das die SPD nichtwird uns so bald nicht verlassen: Deutschland gehört zu
gerne hört, weil sie ja im Bundestagswahlkampf dasden ganz wenigen OECD-Staaten, in denen ein Studium
Verbot von Studiengebühren versprochen hatte: Auchin einem normalen Zeitrahmen ausnahmslos kostenfrei
Studenten, die den Abschluss noch gar nicht haben,ist. Doch kleine Schritte wie der jüngste KMK-Beschluss
sollen zur Kasse gebeten werden können - wenn sie einemarkieren die Richtung, in die sich die Verantwortlichen
bestimmte Studiendauer überschritten haben.gedanklich mehr und mehr bewegen - bewegen müssen.
Nicht, dass diese Möglichkeit neu wäre, Baden-Denn das Geld ist knapp, die Arbeitsbedingungen an
Württemberg hat da längst den Anfang gemacht (mitvielen Universitäten sind miserabel.
dem Erfolg, dass die Zahl der [id:20636] sofort anstieg undNatürlich: Deutschland kann es sich nicht leisten,
viele offenbar „inaktive“ Studenten die Unis verließen).begabte junge Menschen vom Studium abzuhalten.
Neu ist aber, dass diese Möglichkeit ausdrücklich und[id:20642] verdienen Akademiker nach einer neuen Studie
mit konkreten Umsetzungsvorschlägen in einem vondes Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) brutto
allen Kultusministern akzeptierten Papier fest-im Schnitt mehr als 35 000 Mark mehr pro Jahr als ein
geschrieben ist.nicht-studierter Abiturient - was sie in der Regel vor
Tatsächlich scheint davon eine Initialzündungallem ihrem Studium zu verdanken haben, das vom Staat
auszugehen: Bereits gestern haben Niedersachsen, dasund somit von allen Steuerzahlern mit durchschnittlich
Saarland und Hamburg angekündigt, Gebühren für140 000 Mark subventioniert wurde.
Langzeitstudenten auf die Tagesordnung zu setzen.Warum sie sich daran nicht mit einer moderaten
Ob und wie die Länder ihre LangzeitstudentenStudiengebühr beteiligen sollten, ist umso weniger
[id:20637] wollen, bleibt ihnen nach wie vor selbsteinzusehen, da etwa Gesellen, die ihre Meisterprüfung
überlassen: Sie können gar nichts tun, nach 14machen wollen, [id:20643] : Bis zu 15 000 Mark kostet
Semestern kassieren oder die belegten Lehr-allein der Schulbesuch, zuzüglich Prüfungsgebühren und
veranstaltungen (Semesterwochenstunden) vomzum Teil nicht unbeträchtlichen Materialkosten. Wenn
„Studienkonto“ abbuchen. [id:20638] wurde das Studien-nötig hilft ihnen ein Meisterdarlehen, das sie später
kontenmodell bislang nirgends getestet. In Anbetrachtzurückzahlen müssen, über die Runden. Ein Modell, das
des nötigen Verwaltungs- und Kontrollaufwandsauch im Hochschulbereich Schule machen könnte.
 
Ulrike Ruppel, in: Berliner Morgenpost, 27.5.2000

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