300 000 Euro für bedrohte Sprache |
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Die Volkswagen-Stiftung hat 300 000 |
Euro zur Dokumentation der bedrohten |
Sprache Cashinahua bewilligt. Sie wird derzeit |
noch in zwei Gebieten im brasilianisch/perua- |
nischen Grenzgebiet gesprochen, erläuterte |
die Fachreferentin der Stiftung, Vera Szöllösi- |
Brenig. Die beteiligten Wissenschaftler aus |
Frankreich und Deutschland wollen Texte, |
Audio- und Videoaufnahmen auswerten und |
elektronisch archivieren. |
Das neue Projekt ist Bestandteil eines |
groß angelegten Sprach-Dokumentations- |
Programms der Volkswagen-Stiftung. Es hat |
zum Ziel, in ihrer Existenz bedrohte Sprachen |
und Kulturen so weit aufzuzeichnen, dass |
Forscher später noch die ganze Sprachkultur |
beschreiben können. So soll zumindest ver- |
hindert werden, „dass Sprachen verschwin- |
den, ohne im kulturellen Gedächtnis der Welt |
eine Spur zu hinterlassen“, sagte Szöllösi- |
Brenig. Insgesamt hat die Stiftung dafür rund |
14 Millionen Euro bewilligt. |
Etwa zwei Drittel der heute auf der Welt |
gesprochenen rund 6500 Sprachen werden |
nach Schätzungen von Fachleuten in den |
nächsten ein bis zwei Generationen ver- |
schwinden. Sprachenvielfalt besteht vor allem |
noch in den Ländern der so genannten |
„Dritten Welt“. |