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Walt Disneys Erben

Walt Disneys Erben

Animations-Designer sind gefragte Leute. In Hamburg gibt es jetzt eine Schule für die angehenden Trickfilmspezialisten.

Michael Schaack gehört zu   an. Erstmals in Deutschland - in   weiterhin ausführen könnten.
den Leuten, die mindestensder eigens dafür gegründetenDies allerdings wird schwierig
einmal im Leben zur»animation-school-hamburg«.werden. Denn die Weiterbildung
richtigen Zeit am richtigen OrtDer erste Lehrgang für sechzehnist als eine Vollzeitqualifizierung
waren - und in diesem seltenenangehende Trickfilmspezialistengedacht, die von Montag bis
Augenblick noch eine passendesoll am 1. Juli dieses Jahres beginnen.Donnerstag insgesamt dreißig
Idee parat hatten: 1985 gründeteMöglichst nah an der PraxisWochenstunden füllt. Bei einem
er in Hamburg die Firma TFCTrickompanysollen die Teilnehmer vierzehnBeitrag von 4 200 Mark, den jeder
- gemeinsam mitMonate lang in die GrundlagenTeilnehmer selbst aufbringen
ein paar Freunden und Studienkollegen.der Gestaltung und Produktionmuß, werden andererseits viele
Schaack hatte an dervon Zeichentrickfilmen eingeführtdarauf angewiesen sein, [id:12018] -
Münchner Filmhochschule studiertwerden sowie eigenedenn bis zum ersten selbstverdienten
und war dort lange Zeit derSchwerpunkte setzen können.Geld durch eine eigene
einzige, der sich für [id:66743] inte-Michael Schaack von der Tric-Animation ist es ein weiter Weg.
ressierte. So war er darauf ange-kompany wünscht sich vor allemTrotzdem, für jemanden, der
wiesen sich die Kunst der AnimationLeute, »die [id:66746] und gute Ideendie Abwechslung liebt, kann sich
weitgehend selbst beizubringen,haben«. Andererseits weiß geradedas Risiko einer Ausbildung zum
zurückgezogen und unbeachteter aus den Erfahrungen derAnimations-Designer durchaus
- das Schicksal einesletzten Jahre, daß das Zeichnenlohnen.
Autodidakten.allein nicht genügt. »Animation istUnd wer Lust hat, ein oder
Inzwischen kann die Trickompanyeine hochspezialisierte Teamarbeit.zwei Jahre im Ausland zu arbeiten,
auf Produktionen wie dasDa ist es wichtig, daß diehat als Animations-Designer
»Kleine Arschloch« verweisen undAufgaben definiert sind, daß mangute Chancen. Die Studios stehen
die berühmten »Werner«-Filme,weiß, was wann zu tun ist«, sagtgewöhnlich [id:66750] miteinander,
mit denen sie so manchen Disney-Michael Schaack. »Das ist nichtsso daß sich geplante Produktionen
Film im Rennen um diebesonders Zauberhaftes, sondernschnell herumsprechen. Inzwischen
Zuschauergunst schlagen konnte.vor allem Handwerk.« Guteist die Hamburger Tric-
Das hat Leben in die Szene gebracht:zeichnerische und graphischekompany so [id:66751] , daß einzelne
Die TrickfilmspezialistenKenntnisse und Fähigkeiten sindAnimatoren sogar für Disney-
suchen Nachwuchs. Bisher funktioniertetrotzdem die wichtigsten VoraussetzungenProduktionen eingekauft werden.
die Ausbildung nachfür den zukünftigenUmgekehrt holen sich auch die
dem Motto learning by doing. PraktikantenAnimations-Designer. Es gibt beiHamburger immer wieder Leute
begleiteten Filmproduktionender Hamburger Schule jedochaus dem Ausland. »Frisches Blut
und eigneten sich dabei diekeine [id:66747] Absolventen destut gut. Aber wir versuchen auch,
nötigen Fähigkeiten an. Wer sichStudienganges Graphik-DesignLeute an uns zu binden«, sagt Michael
als Talent entpuppte, blieb in deroder einer vergleichbaren AusbildungSchaack. Neben Hamburg
Branche. Michael Schaacksind ebenso willkommengibt es auch in Berlin, München
erinnert sich: »Da herrschte oftwie solche aus der Filmbranche.und Köln Trickfilmstudios, die
[id:66744] Wenn gerade etwas zu tunDas Angebot der Weiterbildungsich vermutlich über das Hamburger
war, konnten die Leute gleichrichtet sich auch an Arbeitslose.Weiterbildungsprojekt freuen.
weitermachen - ein Glücksspiel.«Wie Barbara Wieneke von der[id:66752] suchen auf dem Weg zum
Die Stiftung Berufliche BildungStiftung Berufliche Bildung sagt,Erfolg alle nach talentierten
in Hamburg möchte dassehe das Projekt [id:66748] vor, daßProfis.
[id:66745] : Sie bietet eine WeiterbildungTeilnehmer, die bereits in einer
zum Animations-DesignerBeschäftigung stehen, diese auchJeanette Otto, in: Die Zeit, 5.3.1998