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Vollgass im Keller

VOLLGAS IM KELLER

 Es ist wie bei einem richtigen Autorennen:    
 Man hört die Motoren heulen und die Autos 
 überholen mit hohem Tempo. Die 
 Zuschauer starren auf die Rennbahn. Das 
5 tun auch die Piloten. Doch sie sitzen nicht 
 am Steuer. Dazu sind die Autos im Maßstab 
 1:24, „Slotcars“ genannt, viel zu klein. Die 
 Jugendlichen des Slowcar-Clubs Mettmann 
 steuern ihre Fahrzeuge mit Fernsteuerung. 
10    Die 44 Meter lange Rennbahn des Clubs 
 steht im Keller eines Gymnasiums. Slotcars 
 heißen die Autos, weil die Fahrzeuge durch 
 einen Schlitz (Englisch: slot) geführt werden. 
 Warum aber der Name Slowcar-Club? „Nur 
15 ein Wortspiel“, verrät Joachim Schwab, ein 
 Mitglied des Clubs. Langsam (Englisch: 
 slow) sind die Autos nämlich gar nicht. 
 Einige Modelle erreichen sogar Geschwin- passt längst nicht mehr in sein Zimmer. „Ich
 digkeiten von 120 km/h!35 konnte mich nicht mehr bewegen, nur noch
20    Die Jugendlichen des Clubs treffen sich ins Bett gehen und an den Schreibtisch“,
 einmal in der Woche zum Training und erzählt Florian, der bei seinen Eltern wohnt.
 Rennen. Sechs Fahrzeuge können Jetzt hat er einen extra Raum im Keller.
 gleichzeitig starten. Die Regeln sind einfach:    Für ein Rennen braucht man ein sehr
 Ein Rennen besteht aus sechs Läufen.40 gutes Reaktionsvermögen und technisches
25 Jedes Fahrzeug startet einmal in jeder Spur. Können. Vor dem Rennen geht es nämlich
 Ein Lauf dauert zwei Minuten. Wer die erst einmal in die Werkstatt. Hier bereiten
 meisten Runden fährt, gewinnt. Wer aus der die jungen Fahrer ihre Rennwagen vor: Sie
 Bahn fliegt, verliert wertvolle Zeit. Helfer wählen die passenden Reifen für die Bahn,
 setzen die Autos wieder in die Spur zurück.45 kontrollieren Motoren und Filter oder
30    Bei den Deutschen Meisterschaften im reparieren Schäden.
 Slotcar-Rennen belegte Florian, 17, einen    Und der Höhepunkt dieser Sportart?
 ersten Platz. Zuhause trainiert er täglich. „Das sind die 24-Stunden-Mannschaftswett-
 Seine eigene Bahn ist 24 Meter lang und bewerbe“, erzählt Florian. „Wir starten in
 50 3-er-Teams. Jeder fährt eine Stunde am
  Stück. Es kann aber auch mehr werden. Ich
  bin schon mal drei Stunden am Stück
  gefahren.“ An Schlaf ist kaum zu denken.
  Man setzt sich in der Pause einfach
 55 irgendwo in die Ecke. Klar, dass man
  irgendwann mal sehr müde wird. Aber das
  gehört beim Motorsport doch dazu, oder?
  
  aus: JUMA