Craig Shergolds letzter Wunsch | | Vorort Wallington, wo die Familie in- | | Eine Freundin der Familie hatte |
erfüllt sich, erfüllt sich und | | zwischen wohnt, ist zugestopft mit 65 | | die Aktion 1989 angeleiert. Dann er- |
erfüllt sich. Seit sieben Jahren. | | prallgefüllten Säcken der Royal Mail. | | fuhr John Werner Kluge, einer der |
Er hat dem britischen Jungen das | | Jeden Donnerstag versammeln sich | | reichsten Männer Amerikas, von |
Leben gerettet. Aber irgendwann | | die Familie, Nachbarn und Pfadfinder | | Craigs Leiden. Der deutschstämmige |
wurde sein Wunsch [id:80961]. | | im Fußballklub, um [id:80964]. Craig | | Medienunternehmer bezahlte dem |
Im Februar 1989 fanden die Ärzte | | spielt mit den Männern Pool oder | | Jungen 1991 eine neuartige Opera- |
des Great Ormond Street Kinder- | | Darts, die Frauen und Kinder sitzen | | tion an der Uni-Klinik von Charlotte- |
krankenhauses in London heraus, | | an langen Tischen und reißen Briefe | | ville in Virginia. Im vorigen Jahr stell- |
daß in Craigs Gehirn ein Tumor so | | auf. Die Marken verkaufen sie, das | | ten die Ärzte fest, der Tumor würde |
groß wie ein Frühstücksei wucherte. | | Papier recyceln sie, und den Erlös be- | | nicht mehr nachwachsen. Craig ist |
Der damals Neunjährige konnte | | kommt die Krebshilfe. | | vollständig geheilt. |
kaum noch sprechen, seine Arme und | | [id:80965] können die Shergolds nur | | Die Briefe haben nicht nur Craigs |
Beine kaum mehr bewegen. Da | | noch über eine Geheim-adresse er- | | Leben gerettet ? sie haben auch das |
wünschte er sich, ins Guinness Buch | | halten. Einladungen, Rechnungen, | | Leben seiner Familie [id:80968]: Seine |
der Rekorde eingetragen zu werden: | | Mahnungen ? alles ging in den Mas- | | Mutter schreibt jetzt an einem zwei- |
mit den meisten [id:80962], die je ein | | sen von Wunschpost unter. Sie ver- | | ten Buch; Craigs Wunschgeschichte |
Mensch bekommen hat. | | paßten sogar Hochzeiten. | | ist in mehreren Sprachen erschienen, |
Wer wollte einem vermeintlich | | Schon Mitte 1990 bat Craigs Mut- | | amerikanische Produzenten planen |
Todgeweihten solchen Wunsch ver- | | ter Marion Shergold zum ersten Mal | | einen Film. Die Shergolds sind |
wehren? Bereits nach wenigen | | öffentlich um [id:80966]. »Die Leute | | [id:80969] bei Wohltätigkeitsveranstal- |
Wochen konnte Craig den Rekord | | waren wunderbar, ich kann ihnen gar | | tungen. Sie haben viel Prominenz |
von über einer Million schriftlichen | | nicht genug danken«, sagte sie. »Aber | | kennengelernt: »Bill Wyman von den |
Genesungswünschen überbieten, den | | wir wollen keine Karten mehr.« | | Rolling Stones ist ein guter Freund |
der zwölfjährige Leukämiekranke | | Doch die Postlawine brach nicht ab. | | von meinem Sohn geworden«, sagt |
Mario Morby zuvor aufgestellt hatte. | | Der Adressat all der guten | | Marion Shergold stolz. |
Seit 1991 steht er mit 16.250.692 | | Wünsche ist inzwischen längst gene- | | [id:80970] Show-Geschäft will Craig |
Karten im Guinness Buch. Ein Jahr | | sen. »Ich habe noch immer einen | | für einen neuen Wunsch nutzen: Er |
später hatte [id:80963] schon 33 Mil- | | Kloß im Hals, wenn ich daran denke, | | will Schauspieler in Komödien |
lionen erhalten. | | daß er [id:80967] «, sagt seine Mutter | | werden. |
Aber immer noch lädt der Post- | | Marion. »Wenn nur die Briefe end- | | |
bote täglich Tausende von Briefen | | lich aufhören würden. Statt uns zu | | Katharina Born, aus: Stern |
bei den Shergolds ab. Die Garage des | | schreiben, sollten die Leute lieber für | | |
kleinen Reihenhauses im Londoner | | andere kranke Kinder spenden.« | | |