Background image

terug

Bagger Mania

Bagger Mania

An deutschen Stränden staubt's in den nächsten Wochen wieder ganz gewaltig: Die Beachvolleyball-Saison steuert auf ihren Höhepunkt zu. Gerhard Leinauer über die Sandkastenspiele der zum Teil millionenschweren Jungs

11    In Deutschland ist das Beachvolleyball-Fieber ausgebrochen. Doch es gibt ein
2 Problem: Deutschland ist von Sandstränden nicht gerade übersät. Erste Lösungsversuche:
3 die Kinder vom Spielplatz zu vertreiben, im Sandkasten ein Netz zu spannen und drauflos
4 zu »beachen«. Oder man macht es wie mein Freund Thomas mitten im Winter: Er
5 entdeckte auf der »Ispo« in München einen Stand, der mit wunderbarem, weiBern, feinem
6 Sand dekoriert war. Was waren die froh, am Ende einen gefunden zu haben, der das Zeug
7 mitgenommen hat. Der Abtransport allerdings war nicht ganz einfach. Zusammen mit ein
8 paar Beachvolleyballverrückten schaffte Thomas den Quarzsand kiloweise in
9 Einkaufstüten weg. Und irgendwo in einem kleinen bayerischen Dorf entstand ein Beach,
10 den die Kinder ab er sofort wieder für ihre Sandburgen in Beschlag nahmen. Womit wir
11 dann wieder am Anfang wären.
212    Der Anfang des Beachvolleyballs liegt natürlich in Amerika. Kalifornien, Florida,
13 New York heißen die Paradiese der Beachvolleyballer. Ist ja auch kein Wunder. Die haben
14 die Strände und die Sonne im Überfluß und natürlich auch genügend Beachboys und -girls.
315    Wie funktioniert Beachvolleyball eigentlich? Gespielt wird Zwei gegen Zwei - ein
16 erschreckender Anblick, wenn man die Größe des Feldes sieht. Das ist nämlich genauso
17 groß wie das in der Halle, nur stehen dort sechs Spieler pro Mannschaft parat, um den Ball
18 übers Netz zu pritschen oder zu baggern. Außerdem kommt man im Sand nicht aus dem
19 Quark, sprich: nicht in die Höhe. Aber genau das bringt die Action und Spannung. Die
20 Spieler können problemlos jedem Ball hinterherhechten - der Sand ist weich, und kein
21 Mitspieler steht im Weg. Und mit fast jedem Körperteil- das ist der große Unterschied
22 zum normalen Volleyball - wird zurückgefeuert.
423    Mit dieser Regel könnt Ihr schon richtig »beachen«, Wenn es klappt, könnt Ihr sogar
24 noch zu den Olympischen Spielen. Im Ernst: Beachvolleyball ist inzwischen knallharter
25 Profisport, bei dem es auch richtig viel Geld zu verdienen gibt. Dabei hat es ziemlich
26 mickrig angefangen: In den frühen 70ern, als das »Beachen« erst aufkam und in
27 kalifornischen Städten die ersten Turniere abgehalten wurden, gab es als Hauptpreis ein
28 Abendessen (!!!) im Strandrestaurant zu gewinnen. Und jetzt? Der Prämientopf der World
29 Championship Series steigt in diesem Jahr auf über drei Millionen Dollar. Klar, daß die
30 Jungs mittlerweile ihre eigene Restaurantkette haben.
531    Der wohl bekannteste Beachvolleyballer aller Zeiten ist schon lange Millionär:
32 Karch Kiraly - nicht nur »King Of The Beach«, sondern auch der König im
33 Geldverdienen. Im März schlug Kiraly beim Turnier in Florida zum 100. Sieg auf.
nach:X-Mag