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Kommissar Schimanski und der Geldbörsen-Fall

1     Auf dem Schreibtisch liegen überall
 Portemonnaies. Hauptkommissar Wolfgang
 Schimanski (47) nimmt aus einer Geldbörse
 einen russischen Reisepass: „Bei diesem Opfer
 bin ich noch nicht weitergekommen, aber das
 finde ich auch noch raus.“ Hauptkommissar
 Schimanski ermittelt im merkwürdigen Geld-
 börsen- Fall. An der Universität von Bochum
 wurden die Toiletten renoviert. Ein Arbeiter
 guckte in eine Zwischendecke und fand die 42
 Portemonnaies. Schimanski: „Dort hat ein Dieb
 ein totes Depot angelegt. Die Täter nehmen nur
 das Geld raus, lassen die Börsen verschwin-
 den, damit man nichts nachweisen kann.“
 
2     So landeten die Geldbörsen auf dem Tisch
 des Hauptkommissars. „Das Unglaubliche war,
 dass eine Tat bereits 33 Jahre zurücklag,
 während die meisten anderen Diebstähle vor
 10 bis 20 Jahren stattfanden. In den Börsen
 waren noch Pfennige.“ In den Portemonnaies
 entdeckte der Ermittler persönliche Andenken.
 Fotos, Telefonnummern, Ausweise und Glücks-
 bringer. „Da war mir klar: Du musst die Besitzer
 finden, ihnen die Sachen zurückgeben. Der
 persönliche Wert ist unermesslich.“
 
3     So machte Schimanski sich auf die Suche und fand viele Leute. Einige leben heute in
 Brasilien, England und Amerika. „Alle freuten sich riesig, konnten sich noch an den Diebstahl
 erinnern. Manche Studenten von damals sind heute Professoren. Es gab auch komische
 Reaktionen. Ein Mann sagte: „Schmeißen Sie das Ding weg, da ist das Foto meiner
 Ex-Freundin drin, da kriege ich Ärger.“