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Ein Bild vom Hunger
Ein Bild vom Hunger
Tim und Christoph leiden keine Not, aber sie haben sie gezeichnet| Übers Essen mußten | teil. »Mach' Dir ein Bild vom | entscheid. »Klar, ich wäre | |||||||||
| sich Tim und Christoph | Hunger - und wie man ihn bekäm- | auch gern dabeigewe- | |||||||||
| noch nie Gedanken machen. | pfen kann«, so die Aufgabe. | sen, doch ich gönn ' Tim | |||||||||
| Klar, sie kennen | 60 | das«, meint Christoph. | |||||||||
| Leute, die betteln müssen, |
| Hunger kann nach- | |||||||||
| um zu (über-) leben. | denklich machen. Nicht, daß | ||||||||||
| Doch vom Hunger wußten | Tim und Christoph nicht | ||||||||||
| sie wenig. Bis sie | mehr beherzt in ihr Pausen- | ||||||||||
| sich ein Bild davon gemacht | Tim und Christoph haben | 65 | brot beißen würden, doch | ||||||||
| haben. | 30 | sich ein Bild gemacht, ein | sie machen sich mehr | ||||||||
| preisgekröntes: ein Vorher- | Gedanken übers Essen. | ||||||||||
| Tim Napierala und | Nachher-Motiv. Vorher, | Wenn andere Hunger | |||||||||
| Christoph Otremba | heute: Da sind die Böden in | haben«, denkt Tim heute, | |||||||||
| sind 13, leben in Gel- | Europa fruchtbar und grün, | 70 | dann sterben sie vielleicht | ||||||||
| senkirchen, und Nahrungs- | 35 | und die Tische hier sind | daran.« Die beiden Jungs | ||||||||
| 5 | nöte haben sie noch nie ge- | reich gedeckt. In Afrika sind | überlegen, ob sie selbst et- | ||||||||
| habt. »Wenn ich Hunger | die Böden gelb und dürr, | was tun können. »Vielleicht | |||||||||
| habe, dann gehe ich einfach | und die Tische bleiben leer. | Geld sammeln.« | |||||||||
| bei uns zuhause an den | Nachher: Da träumen die | 75 | Sie wünschen sich, | ||||||||
| Kühlschrank«, sagt Tim. | 40 | beiden Jungen in ihrem Bild | daß es Armut irgendwann | ||||||||
| 10 | Oder zum Hausmeister an | vom Wohlstand für alle. Wie | mal nicht mehr gibt. Nicht in | ||||||||
| die Bude. | das gehen soll? »Man | Brasilien, nicht in Bangla- | |||||||||
| Jugendliche in ande- | müßte Maschinen nach Afri- | desch und auch sonst nir- | |||||||||
| ren Ländern haben es nicht | ka schicken«, sagte Tim. | 80 | gends. Malen läßt sich das | ||||||||
| so leicht wie die zwei | 45 | »Und Lehrkräfte, die den | recht einfach, Tim und Christoph | ||||||||
| 15 | Schüler der Gelsenkirche- | Menschen dort zeigen, wie | brauchten dafür bloß | ||||||||
| ner Hauptschule Am Dahl- | man damit umgehen muß.« | ein bißchen grüne Farbe. | |||||||||
| busch. Sie leiden Hunger. | Hilfe zur Selbsthilfe halt. | Doch wer«, fragt Chri- | |||||||||
| Menschen in Brasilien. Oder | Sechs Wochen haben | 85 | stoph, »erfüllt uns das denn | ||||||||
| in Bangladesch. Die Ernäh- | 50 | Tim und Christoph sich gemein- | wirklich?« | ||||||||
| 20 | rungsprobleme dieser Men- | sam mit diesem Pro- | |||||||||
| schen zu malen, das war | blem beschäftigt, doch nur | Sabine Pütz | |||||||||
| Thema eines Wettbewerbs | Tim durfte am Internationa- | ||||||||||
| der Deutschen Welthunger- | len Jugendforum beim | aus: Cocktail | |||||||||
| hilfe für Hauptschüler - über | 55 | Welternährungsgipfel in | |||||||||
| 25 | 400 Jugendliche nahmen | Rom teilnehmen - per Los- | |||||||||