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Trierische volksfreund


 

Spagat zwischen Schule und Sport

 Nachwuchssportler und Alltagsstress
 
 Schöne alte Zeit: Morgens sechs Stunden Schule, dann schnell die Hausaufgaben er-
 ledigt und ab geht's auf den Sportplatz, unter die Streetballkörbe oder in die Turnhalle,
 um Fußball, Basketball oder Tennis zu spielen.
 
 Was in der Unter- und Mittelstufe für die Schüler noch alltäglich war, findet in der Ober-
5 stufe ein plötzliches Ende. Wenn in der elften Klasse der Nachmittagsunterricht zu-
 nimmt, die Anforderungen erhöht werden und der Leistungsdruck steigt, stehen nicht
 wenige vor der Frage: Schule oder Sport? Beides unter einen Hut zu bringen, ist nicht
 leicht. Mit Blick auf die Zukunft fällt die Antwort meistens pro Schule und gegen Sport
 aus.
 
10 Aus diesem Grund beklagen zahlreiche Sportvereine einen Mangel an jungen Ta-
 lenten. Welche Schüler sind noch bereit, alles für eine Weiterentwicklung in ihrer
 Sportart zu tun, während die Schule einen stark erhöhten Zeitaufwand fordert. Es ist
 schwer, sich durch diese harte Zeit zu beißen.
 
 Ein junger Sportler, dem es gelingt, beides erfolgreich zu vereinbaren, ist der Schwim-
15 mer Stefan Fuhrmann. Er ist allerdings nicht auf sich alleine gestellt, sondern wird von
 vielen Seiten unterstützt. „Meine Eltern haben mir geholfen, wo es nur ging. Als ich
 noch keinen Führerschein hatte, haben sie mich täglich zum Training gefahren“, er-
 zählt Stefan Fuhrmann, Vorbild-Athlet seines Heimatvereins PSV Wengerohr. Momen-
 tan besucht er die zwölfte Klasse des Peter-Wust-Gymnasiums Wittlich. Auch der
20 Schule gibt er ein Kompliment: „Zum Beispiel wurde nur wegen mir eine Leistungskurs-
 Arbeit auf einen anderen Termin gelegt.“ Obwohl er elf Mal in der Woche trainiert, hat
 er keine zeitlichen Probleme, seine Hausaufgaben zu machen. „Zeit zum Lernen ist ei-
 gentlich immer. Schule und Sport unter einen Hut zu bringen, ist wirklich kein Prob-
 lem“, resümiert Stefan.
 
25 Das ist ganz im Sinne seines Trainers Jochen Borchert: „Als Trainer bin ich ja nicht nur
 für die Trainingspläne verantwortlich, sondern auch dafür, dass das Umfeld stimmt.
 Und ich habe im Laufe meiner Trainerjahre festgestellt: Wenn es in der Schule nicht
 funktioniert, klappt es auch mit dem Leistungssport nicht.“
 
 nach: http://www.intrinet.de/20010407/ju888325.htm