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Aachener Nachrichten


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an-online: Nachrichten aus Aachen

Rolf Vogelsang (CDU) will Belohnung für Tipps
zur Ergreifung der Grafitti-Sprayer

Schmierer im Tunnel am Werk

 Aachen (an-o). "Das ist doch eine unverschämte Schweinerei", Rolf Vogelsang
 (CDU) ist stinksauer. "Da haben Jugendliche drei Wochen schwer gearbeitet, um
 den Tunnel zwischen Kasino- und Hackländerstraße zu säubern, und dann kom-
 men Schmierfinken und sprühen bösartige Sprüche auf die sauberen Wände."
 
5 "Supa frisch gestrichen", 5 große Lettern machen die Jugendlichen lächerlich, die in
 mühevoller Arbeit die verschmierte und stinkende Röhre in der Nähe des Haupt-
 bahnhofs putzten. Dabei ertrugen sie den scharfen Ammoniakgestank, weil einige
 Zeitgenossen diese Stelle gern als Pissoir missbrauchen.
 
 "Jetzt muss die Stadt Flagge zeigen und eingreifen", findet Rolf Vogelsang. "Eine
10 Belohnung von 500 Euro für Hinweise, die zur Ergreifung der Schmierer führen ist
 das einzig Richtige". Vogelsang will diese Summe aus dem Budget von 100.000
 Euro bezahlen, die der Stadtrat für die Reinigung von beschmierten Wänden be-
 reitstellt.
 
 Der Politiker schlägt vor, Geld für Privatleute zur Verfügung zu stellen, als An-
15 sporn zur Renovierung. "Das heißt natürlich nicht, dass die Stadt die Malerkosten
 ganz übernehmen soll, aber wenn die Beseitigung einer Schmiererei 250 Euro
 kostet, sollten schon 100 Euro als Beihilfe drin sein."
 
 Die erneute Schmiererei in dem Tunnel ist für Rolf Vogelsang Anlass, die Graffiti
 in der ganzen Stadt unter die Lupe zu nehmen: "Wird ein Haus für viel Geld reno-
20 viert, haben Eigentümer und Mieter nicht sehr lange Freude an den schönen
 Wänden." Spätestens drei Tage später sind die "Künstler" bei Nacht und Nebel
 wieder da und sprühen alles voll.
 
 "Das ist für die ein Spiel", meint Vogelsang und fragt sich, ob nicht auch der Ein-
 zelhandel dazu beitragen kann, der "Sprüherei" ein Ende zu bereiten. "Oft werden
25 die Dosen nämlich geklaut. Fünf Euro kostet eine. Für sein 'Werk' braucht der
 Sprayer aber mindestens 20 Dosen." Der Politiker überlegt, ob die Händler die
 Dosen nicht besser sichern können.
 
 Weitere Maßnahmen, über die Vogelsang nachdenkt: "Die Polizei muss das The-
 ma aufgreifen. Da, wo bereits gesprayt wurde, muss sie öfter kontrollieren." Viel-
30 leicht sollten wir Taxifahrer zur Mitarbeit aufrufen, die sehen doch viel, wenn sie
 nachts unterwegs sind.
 
 nach: http://www.an-online.de/corem/corem/an/aachen/graffiti_01129.htm