Background image

terug

Palmen, Pool und Party

Palmen, Pool und Party?
Animateure arbeiten härter als viele glauben

Teamfähigkeit, Sportlichkeit, Belastbarkeit — all das sollte man mitbringen, wenn man Touristen unterhalten will. Leicht ist das nicht, aber für viele ist der Saisonjob ein Sprungbrett für eine Karriere im Reisegewerbe.

(1) Auf der Bühne ist Jan Wächter in seinem Element. Bei den abendlichen Shows in einem Vier-Sterne-Hotel auf Menorca führt er mit seinen Kollegen Musical-Highlights für die Gäste auf. Für Erwachsene und Kinder gibt es zudem ein Tagesprogramm mit Sport und Unterhaltung. „Für mich waren schon als Kind Animateure die Helden des Urlaubs“, sagt der 21-Jährige. Nach dem Abitur bewarb er sich daher sofort bei einem großen Reiseunternehmen und ist mittlerweile seit einem Jahr selber „Held“.

(2) Der Tag beginnt für Jan Wächter und seine Kollegen um neun Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück, gefolgt von einer Teambesprechung. Anschließend betreuen sie ihre Gruppen. Mittags proben die Animateure das Abendprogramm. „Man bekommt hier alles beigebracht, auch wenn man noch keine Bühnenerfahrung hat“, sagt er begeistert. Die Arbeitstage sind lang: Ins Bett kommt er oft erst nach Mitternacht.

(3) Die meisten Reiseanbieter bilden ihre Animateure selbst aus. Es gibt aber auch einen speziellen Kurs. Eine Akademie bietet ihn an verschiedenen Standorten in Deutschland an. Die Teilnehmer lernen Sport, Spiele und Tanz für Kinder wie auch Senioren, außerdem beschäftigen sie sich mit Eventplanung sowie rechtlichen und administrativen Grundlagen ihrer Tätigkeit. Der Lehrgang schließt mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung ab. Mit dem Zertifikat hat man bei den Tourismusunternehmen sehr gute Chancen auf einen Job.

(4) Wer möchte, kann das ganze Jahr über als Animateur arbeiten und den Winter beispielsweise auf den Kanaren oder in einem Skigebiet verbringen. Die Wünsche nach Zielgebieten sind sehr unterschiedlich, wobei viele Bewerber Sonnenziele bevorzugen. Neben der Sonne und der lockeren Atmosphäre schätzen viele den abwechslungsreichen Arbeitsalltag und auch die Freundschaften, die unter Kollegen entstehen. „Wir sind wie eine große Familie“, sagt Jan Wächter. „Auch die Anerkennung durch die Gäste tut gut, Fanpost ist keine Seltenheit. Wenn ich auf der Bühne stehe, vergesse ich fast, dass das Arbeit ist.“