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Schlechte Noten

Schlechte Noten

Jugendliche mit schlechten Noten in Mathe und Deutsch versuchen am besten, über ein Praktikum eine Stelle zu bekommen. „Das ist die Chance, mit Leistung zu überzeugen“, sagte Hona Mirtschin von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg.

(1) Denn Bewerber mit schlechten Schulnoten in Mathe und Deutsch werden häufig aussortiert. Während einer Praxisphase im Betrieb haben sie die Gelegenheit, ihre Begabung zu beweisen und können mit persönlichem Einsatz punkten.

(2) Eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 15 000 Unternehmen zeigte, dass knapp drei Viertel der Betriebe (74 Prozent) sich über Schulabgänger beklagten — unter anderem wegen fehlender schulischer Qualifikationen. Rund die Hälfte der Unternehmen bemängelte, dass Jugendliche zu schlecht in Mathe (50 Prozent) und in Deutsch (54 Prozent) sind.

(3) Schwächen im Rechnen, Schreiben und Lesen müssen, nach Mirtschin, aber kein Ausschlussgrund sein, wenn Bewerber ansonsten einen guten Eindruck machen. „Wenn jemand zum Beispiel handwerklich begabt ist, denkt der Arbeitgeber vielleicht trotzdem: Das kann was werden.“ Bewerber sollten sich also nicht scheuen, auch von sich aus auf Fördermaßnahmen hinzuweisen, rät Mirtschin. Ihr Deutsch können Jugendliche in sogenanntem Stützunterricht verbessern, den die Arbeitsagenturen zahlen — für den Betrieb und die Arbeitnehmer ist er also kostenlos.

(4) Solche Unterrichtskurse sind keineswegs [id:69414]: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) aller Betriebe organisiert Nachhilfe für jugendliche Arbeitnehmer, so die Umfrage. Und fast jeder dritte Betrieb (31 Prozent) nutzt jugendbegleitende Hilfen der Arbeitsagenturen.