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Mode als Beruf

(1) Es kann nicht jeder der nächste Lagerfeld1) werden. Angehende Modedesigner brauchen neben kreativen Ideen eine Menge Geduld und Selbstdisziplin. Sie müssen nicht nur die Praxis beherrschen, sondern auch gut organisieren können. Der Job besteht nur zu einem geringen Anteil aus kreativem Arbeiten. Ansonsten dreht es sich um das Vorbereiten von Produktionen, die Pflege von Kundenkontakten und die Prüfung von Schnitten.

(2) Gefragt sind daher nicht nur zeichnerisches Talent und Kreativität. Auch ein Gespür für Trends und Stressresistenz sind nötig. Außerdem sind Sorgfalt und eine selbständige Arbeitsweise wichtige Kriterien. Ob einem dieser Job wirklich liegt, lässt sich in Praktika testen; die sind von den meisten Ausbildungsstätten ohnehin vorgeschrieben.

(3) Während der Ausbildung darf das Handwerk nicht zu kurz kommen: angehende Designer müssen zum Beispiel lernen, welche Fertigungstechniken es gibt. Außerdem bekommen sie das Skizzieren und die Arbeit mit Design-Software beigebracht. Manchmal kommen noch Fächer wie Fashionmanagement und Modegeschichte hinzu.


noot 1 (Karl) Lagerfeld = beroemde Duitse mode-ontwerper
(4) Inhalte wie diese stehen auch bei den international vernetzten Esmod- Schulen in Berlin und München auf dem Stundenplan. Um jedoch einen der sechzig kostenpflichtigen Plätze pro Jahr zu ergattern, müssen Interessenten nicht nur Abitur oder Fachabitur haben, sondern noch ein Vorstellungsgespräch erfolgreich hinter sich bringen. Dazu müssen sie eine Mappe mit mindestens zwanzig Arbeiten mitbringen — beispielsweise Skizzen, Fotografien oder genähte Kleidungsstücke. Außerdem brauchen die Schüler Disziplin und Motivation: man muss nicht nur täglich von etwa 9 bis 16 Uhr zum Unterricht, sondern danach auch noch weitere Aufgaben erledigen.

(5) Nach der Ausbildung reißen sich die 12 meist nicht gerade um die jungen Modedesigner. Gute Chancen haben aber diejenigen, die etwas flexibler sind und nicht nur einen bestimmten Job anstreben. Es gibt ganz verschiedene Tätigkeitsschwerpunkte für Modedesigner: Häufig arbeiten sie etwa als Trendscouts. Andere dagegen beraten Modehäuser, arbeiten bei Zeitschriften oder übernehmen bei Theater und Film die Kostümausstattung.