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Bekenntnisse eines Kunstdiebes

(1) Stéphane Breitwieser hat als einer der   
größten Kunstdiebe aller Zeiten vor einigen
Jahren die Medien beherrscht - mehr
als 300 Gemälde, Kunstobjekte und
Antiquitäten im Wert von geschätzten
zehn Millionen Euro hat der 36-Jährige
aus Mülhausen gestohlen.
 
(2) In seinem Buch „Geständnisse eines
Kunstdiebes”, wirft dieser Mann Licht auf
seine unbeherrschbare Leidenschaft. Er
hat die Kunst aus Lust an der Schönheit
gestohlen und sie in seinem Zimmer an
alle verfügbaren Wände gehängt. Ge-
stohlen hat er Meisterwerke von Pieter
Brueghel, Lucas Cranach und Albrechtfreundlich, hat feine Manieren und ist gut
Dürer, ungestraft, sieben Jahre lang, bisgekleidet, er wirkt wie ein unauffälliger
er erwischt wurde. Breitwieser hat dieMuseumsbesucher.
Beute nicht weiter verkauft. Vier Jahre
hat Breitwieser im Gefängnis gesessen.(5) Nach seiner Festnahme im November
2001 in der Schweiz machte Breitwieser
(3) Breitwieser wusste genau, was ernicht die schlechtesten Erfahrungen mit
stahl. Die Kunstkenntnis hat er sichder Justiz. Die Beamten behandelten ihn
angelesen und dabei mehr Fleiß ent-höflich und kaum wie einen normalen
wickelt, als für einen legalen Beruf. SeinKriminellen. Auch über den Aufenthalt in
Sachwissen hat vor Gericht mehrmals fürSchweizer Gefängnissen konnte Breit-
Heiterkeit gesorgt, wenn er Kunstsach-wieser nicht klagen. Die Gefangenen
verständige und Museumskonservatorenzeigten sich eher beeindruckt von seinen
zurechtwies. Über die Herkunft der vonTaten.
ihm gestohlenen Figuren und Gemälde
wusste er mehr als die Profis.(6) Um ihrem Sohn zu helfen, hat seine
Mutter die Beute in den Rhein geworfen.
(4) Bei seinen Beutezügen durch Samm-2002 hatte die Polizei über 100 Kunst-
lungen und kleine Museen in Frankreich,werke aus dem Wasser gezogen, silberne
der Schweiz, Deutschland oder BelgienKelche und Porzellan, doch die Gemälde
begleitete ihn seine Freundin, die seinenblieben verschwunden. Mutter Breitwieser
Kunstgeschmack teilte. Das Paar stahl inerklärte, sie hat Leinwände zerschnitten
Burgund im Juli 1996 eine mittelalterlicheund Gemälde zerstört, um Spuren zu ver-
Skulptur. Er demontierte ohne großewischen. Bis heute ist immer noch unklar,
Mühe die Vitrine und versteckte das 30ob die Meisterwerke wirklich zerstört, ver-
Zentimeter große Kunstwerk in der Hand-steckt oder doch illegal verkauft wurden.
tasche seiner Freundin. Breitwieser ist