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“Tooooor! und zurück ins Studio”

“Tooooor! und zurück ins Studio”

 Treffpunkt Stadion:    
 Pünktlich eine Stunde vor Spielbeginn warten 
 Steffi, Vincent, Anna und die anderen 
 Teilnehmer der „Medien-Exkursion für 
5 Jugend-liche“ ungeduldig darauf, dass sie 
 endlich einem Radio-Profi über die Schulter 
 schauen dürfen. Und natürlich wollen alle 
 auch das Spiel sehen: Heute abend brüllen 
 die Tiger aus Nürnberg gegen das Kikeriki der 
10 Hähne aus Iserlohn an. oder sogar zehn lange Minuten am Stück?
    „Vor jedem Spiel klären wir uns noch mal35 „Jede Liveschaltung beginne ich mit
 kurz ab“, sagt Oliver. Sein Arbeitsplatz ist in der Spielzeit und dem Spielstand“, sagt
 einem besonderen Medienbereich, der für Oliver. Dann weiß der Zuhörer schon mal,
 die Leute von den Zeitungen, den Fern- wie’s steht. „Tja, und dann kommt’s darauf
15 sehsendern und eben den Radios reserviert an, was die Situation auf dem Eis hergibt.“
 ist. Hier sind schon lange vor dem Anpfiff die40 Wenn der Puck1) gerade ziellos umher-
 Kameras postiert, auf den langen Schreib- schlittert, dann erzählt Oliver lieber, was in
 Tischen werden die Sendegeräte ange- den Minuten vorher Spannendes passiert ist.
 schlossen, Getränke, Stifte und Papier sind „Das sind Erfahrungswerte“, meint er
20 vorhanden. grinsend. Ein paar Jahre macht er nun schon
    Über 8000 Zuschauer passen in das Stadion.45 diesen Job. Vorher hat er in einem Verlag
 Viele haben sich an diesem Abend Trikots in gearbeitet und „mit viel Glück“ doch noch
 den Farben ihrer Mannschaft über ihre Pullis seinen Traumberuf als Sportreporter bekom-
 gezogen. Jetzt gehen die Lichter aus. men.
25 Wie im Zirkus wird ein Käfiggang aufs Eis    Wenn er aus dem Eisstadion berichtet,
 geschoben. Einzeln kommen die heimi-50 braucht er zwar auch warme Socken und
 schen „Tiger“ unter tosendem Beifall ihrer eine kräftige Stimme. „Aber am wichtigsten
 Fans aufs Eis gelaufen. Jetzt beginnt auch ist, dass man das, was man sieht, sofort in
 für Oliver die eigentliche Arbeit. „Ich liefere Worte fassen kann“, weiß der Profi. Ganz
30 fast immer für zwei Sender“, erklärt er. schön schwierig, wenn’s bei der Jagd auf
 „Wenn ich mit einem Beitrag fertig bin, ist55 den Puck so rasant zur Sache geht. Wenn
 gleich der nächste dran.“ Klingt ganz locker, dann auch noch ein unbekannter Spieler der
 aber was erzählt ein Reporter sieben, acht Gastmannschaft ein Tor erzielt, könnte auch
  ein Profi wie Oliver aufs Glatteis geraten.
  Passiert aber nicht: „Ich habe für alle Fälle
 60 meine Liste mit den Spielernamen und den
  dazugehörigen Trikot-Nummern!“ Die Arbeit
  der Journalisten endet oft erst sehr spät am
  Abend - nach der Pressekonferenz. Nachteile,
  die Anna bereits ganz kalt lassen. Sie ist sich
 65 sicher: „Ich werde Reporterin!“
  nach: Stafette

¹: Puck = het kleine zwarte ijshockeyschijfje