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Mit 60 kilo post ab ins viertel
MIT 60 KILO POST AB INS VIERTEL | ||||||
| Unterwegs mit Düsseldorfs flinken |  | |||||
| Briefträgern: die haben fotografi- | ||||||
| sches Gedächtnis und Super-Fitness. | ||||||
| „Was werde ich, wenn ich einmal | ||||||
| groß bin?“ Kleine Kinder, die sich | ||||||
| diese Frage stellen, haben die Qual | ||||||
| der Wahl. Alina Karadeniz von EX- | ||||||
| PRESS machte sich auf die Suche | ||||||
| nach interessanten Berufen in unse- | ||||||
| rer Region. Und probierte sie einen | ||||||
| Tag lang aus. | ||||||
| Es ist 6 Uhr. Ich stehe in einer riesigen | ||||||
| Halle der Düsseldorfer Hauptpost. | 25 | festen Gebiet unterwegs ist, geht es | ||||
| Neonlicht statt Morgendämmerung und | immer schneller.“ | |||||
| das gelbe T-Shirt, das ich trage, macht | Aber flinke Finger sind nicht alles: „Für | |||||
| 5 | mich auch nicht gerade frischer. Heute | diesen Beruf braucht man ganz beson- | ||||
| bin ich Postbotin für einen Tag und darf | ders ein fotografisches Gedächtnis und | |||||
| meinen „Kollegen“ Martin Offergeld (41) | 30 | körperliche Fitness“, meint Martin. Und | ||||
| begleiten. Er ist Briefzusteller, Ausbilder | ich soll später noch erfahren, wie Recht | |||||
| und seit 22 Jahren bei der Deutschen | er hat... | |||||
| 10 | Post beschäftigt. | Jetzt noch den Postwagen vollpacken | ||||
| Schon nach wenigen Minuten wird mir | und dann los. Ich hatte nie gedacht, | |||||
| deutlich: Hier kommt es auf Schnellig- | 35 | dass ein Postwagen so schwer sein | ||||
| keit und Übersicht an. Teilzeitkräfte sor- | kann. Wir kommen in unseren Bezirk, | |||||
| tieren die gesamte Post (Briefe, Zei- | das Zooviertel. Jetzt kommt es auf das | |||||
| 15 | tungen, Rechnungen, Postkarten, Wer- | fotografische Gedächtnis an: Mein | ||||
| beprospekte, Büchersendungen) in Fä- | Kollege weiß fast blind wo welche | |||||
| cher für die Briefzusteller und ihre | 40 | Hausnummern und welche Adressaten | ||||
| Bezirke vor. Martin Offergeld holt sich | sind. Schon jahrelang besorgt er hier | |||||
| als erstes „seine“ Post ab, muss sie jetzt | Briefe. „Die Menschen haben Vertrauen | |||||
| 20 | noch exakt nach Straßen und Haus- | zu mir. Deshalb habe ich einige Schlüs- | ||||
| nummern ordnen. Ich versuche zu hel- | sel von Wohnungstüren, damit ich nicht | |||||
| fen und stelle fest: Gegen Martin bin ich | 45 | klingeln muss“, sagt er. Ich aber muss | ||||
| lahm wie eine Schnecke. Doch mein | jedes Namensschild auf den Briefkästen | |||||
| Kollege tröstet: „Wenn man in einem | einzeln lesen. | |||||
 | Bis 13 Uhr leeren sich die Taschen auf | |||||
| dem Postwagen - dank sei Martin. Ich | ||||||
| 50 | bemerke plotzlich einen großen Durst. | |||||
| Wie war das mit der körperlichen Fit- | ||||||
| ness? Post besorgen ist ja anstrengen- | ||||||
| der als Powerprogramm im Sportstudio. | ||||||
| Gefährlich ist es nicht. Zum Thema | ||||||
| 55 | Hunde und Postboten kann Martin beru- | |||||
| higen: „Ich habe da keine Probleme. Auf | ||||||
| meiner Route ist sogar einer dabei, der | ||||||
| mir die Post am Zaun abnimmt.“ | ||||||
| nach: Juma | ||||||